Römerhalle:
Das Museum befindet sich in der Hüffelsheimer Str. 11 im Rittergut Bangert in Nachbarschaft
zum Schlossparkmuseum und zum Museum für Puppentheaterkultur. Mit dem Bus ist es über
die Linie 203 Richtung Agnesienberg (Haltestelle Schlossparkmuseum) zu erreichen
Kern der Ausstellung vor Ort sind die archäologisch nachgewiesenen Reste einer Palastvilla,
die in ihrer Größe, Ausstattung und Bautyp weit über die übliche Form der ländlichen Besiedlung,
sogenannte Villa rustica, hinausgeht. Die Anlage rückte erstmals mit der Auffindung des
Gladiatorenmosaiks 1893 in das Interesse der Forschung. In den 1950er Jahren wurde eine
Straße quer durch die Anlage gebaut. Nach dem Fund eines weiteren, dem Oceanus-Mosaik
fanden 1975–1980 weitere Grabungen im noch nicht überbauten Areal statt, gefördert
durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft.
Die Ausgrabungen zeigten ein vierflügeliges Gebäude, das um einen nicht überdachten Innenhof
angeordnet war (Peristylvilla). Es nahm eine Fläche von 70 × 80 m ein und wurde nach dem
Abriss eines Vorgängerbaus in der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts n. Chr. an einem nach
Norden hin abfallenden Hang erbaut. Im südlichen Gebäudetrakt befand sich mittig ein
Empfangssaal mit Apsis und Springbrunnen, dort wurde auch das Oceanus-Mosaik gefunden.
Die Villa wurde im 3. Jahrhundert zwischen 260 und 275 n. Chr. zerstört. Zu Beginn des
4. Jahrhunderts wurde an der Nordseite eine spätantike Festung erbaut, die aber spätestens mit
dem Bau des valentinianischen Kastells Bad Kreuznach aufgegeben wurde.
Bedeutendster Teil der Ausstellung sind die beiden Mosaiken, die sich nicht mehr in Originallage,
sondern witterungsgeschützt zentral im Museumsgebäude befinden.
Das 58 m² große Gladiatorenmosaik wurde bereits 1893 gefunden und gehörte bald zu den
Sehenswürdigkeiten der Kurstadt. Das großflächig erhaltene Mosaik zeigt in 13 Bildfeldern
verschiedene Kämpfe aus dem römischen Amphitheater, Kämpfe von Gladiatoren, Kämpfe gegen Tiere
und von Tieren gegeneinander. Seitlich führt eine Treppe in den Keller, wo die Funktion einer
römischen Fußbodenheizung (Hypokaustum) erläutert wird.
1966 wurde ein zweites Mosaik entdeckt, das 68 m² große Oceanus-Mosaik. Es stammt aus der
zentralen Apsis der Villa und zeigt neben dem Meeresgott Schiffs- und Hafenszenen,
mediterrane Architektur und viele Seetiere, die aus dem Mittelmeer stammen.
Reste einer Inschrift mit Konsulnennung datieren das Mosaik vermutlich auf das
Jahr 234 n. Chr. Zentral darin befindet sich ein marmorverkleidetes Wasserbecken,
das nach Ausgrabungsbefunden rekonstruiert wurde. Oceanus selbst befindet sich in der
halbrunden Apsis, die als Triclinium gedeutet wird.
(Quelle: Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Römerhalle_(Bad_Kreuznach))
|